Informatik-Professor Hans-Peter Seidel erhält die Eurographics-Medaille in Gold

Professor Markus Gross von der ETH Zürich würdigte Hans-Peter Seidel in seiner Laudatio als einen der „produktivsten, einflußreichsten und meistzitierten Forscher auf dem Gebiet der Computergraphik weltweit“, der durch seine Arbeiten „maßgeblich zur Etablierung und Entwicklung der Computergraphik als eigenständiger akademischer Disziplin“ beigetragen habe. Seine Arbeiten umfassten ein „breites Spektrum von Themen in Visual Computing, mit Schwerpunkt auf Problemen in Geometrischer Modellierung, Rendering, Imaging, Computer Vison, Szenenrekonstruktion, Videoverarbeitung und Perception“. Auf diesem Forschungsgebiet habe er eine Vielzahl von Beiträgen auf den international führenden Fachtagungen wie etwa der jährlichen amerikanischen Siggraph-Konferenz sowie ihrer europäischen Ausgabe veröffentlicht. In der Summe sei Seidel einer der "allzeit führenden Autoren von Siggraph-Publikationen und der führende Autor von Eurographics".

Über seine eigenen wissenschaftlichen Ergebnisse hinaus wurde auch Seidels Rolle bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gewürdigt. So habe Seidel „die akademische Forschungslandschaft in Computergraphik in Europa und weltweit durch die Herausbildung und Entwicklung einer ganzen Generation von Studenten und Postdocs zu führenden Forscherpersönlichkeiten“ maßgeblich gestaltet. Außerderm habe sich Hans-Peter Seidel innerhalb der Eurographics-Association mehrfach in herausgehobener Stellung engagiert, unter anderem als Präsident, langjähriges Mitglied von Executive Committee und Executive Board sowie als Conference Chair. Auf Wunsch der Association fungierte Seidel auch als Gründungsvorsitzender des Eurographics Awards-Programms.

Auf dem Saarbrücker Campus der Universität wurde die Auszeichnung von den Forscherkollegen mit Freude aufgenommen. „Hans-Peter Seidel hat die Computergraphik insgesamt maßgeblich vorangebracht und nimmt inzwischen ohne jeden Zweifel eine weltweite Spitzenstellung ein - die Auszeichnung ist fantastisch und  in jeder Hinsicht absolut verdient“, erklärt etwa Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik der Saar-Uni und Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Kurt Mehlhorn, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts, ergänzt: „Seidel hat ein ausgezeichnetes Gespür für wissenschaftliche Talente. Er freut sich über jeden seiner Schüler, und die Verbindungen zu seinen Ehemaligen halten in der Regel über einen sehr langen Zeitraum.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Manfred Schmitt sieht die Auszeichnung auch im Kontext des von Seidel geleiteten Exzellenzclusters Multimodal Computing and Interaction: „Ein wichtiges Element des Exzellenzclusters ist unser Nachwuchsgruppenmodell, mit dem wir hochkarätige junge Wissenschaftler fördern und ihnen die Chance geben, eigenständig ihre Forschungsthemen voranzutreiben. Hans-Peter Seidel ist einer der Garanten für den Erfolg dieses Modells, und ich freue mich außerordentlich über diese herausragende Auszeichnung.“